Magdeburg, Telemann-Stele (Goldschmiedebrücke/ Ecke Regierungsstraße)
ANSPRACHEN
Reinhard Goebel
Telemann-Preisträger der Landeshauptstadt Magdeburg Magdeburg
und Botschafter des Telemanstädte-Netzwerkes 2017
Carsten Lange
Leiter des Zentrums für Telemann-Pflege und -Forschung Magdeburg
Es musiziert das Madgeburger Blechbläsesrensemble.
Am 25. Juni 2017 ist Telemanns 250. Todestag. Mit einem Ständchen "Telemann zu ehren" wird an diesem Tag an der Telemann-Stele an den in Magdeburg geborenen Komponisten erinnert - an eine Persönlichkeit, die das Musikleben seiner Zeit in vielfältiger Weise und mit europäischer Ausstrahlung beeinflusst hat.
DIE TELEMANN STELE
Aus Anlass des 300. Todestages Georg Philipp Telemanns wurde am 25. Juni 1967 die Telemann-Plakette des Magdeburger Bildhauers Max Roßdeutscher (1893–1979) an einer Hausfassade in der Magdeburger Regierungsstraße angebracht. Die ovale Bronzeplakette zeigt im Halbrelief das Porträt des Komponisten nach der Vorlage eines Stiches von Valentin Daniel Preißler (1717–1765), die Lebensdaten sowie Telemanns Maxime:
„Wer vielen nutzen kann, tut besser, als wer nur für wenige was schreibet.“
Aufgrund von Baumaßnahmen wurde die Plakette 2005 abgenommen, 2011 erhielt sie einen Platz an der neuen Telemann-Stele.
Die elegante Stele nach dem Entwurf von Keslin Schnuchel besteht aus dunkelgrauem indischen Granit. Sie wurde von Detlef Roßdeutscher, dem Enkel Max Roßdeutschers, gestaltet und trägt an der Vorderseite die Plakette von 1967, unter welcher der Beginn der Ouverture zur Oper Der geduldige Socrates in Telemanns Handschrift eingraviert ist. Die Rückseite zeigt einen Übersichtsplan, auf welchem die Straßenverläufe der Telemann-Zeit und die heutigen übereinandergelegt wurden. Darunter wird knapp erklärt, warum die Telemann-Stele gerade hier, am Durchgang zwischen Goldschmiedebrücke und Regierungsstraße, ihren Standort fand.
Telemann wurde am 14. März 1681 in unmittelbarer Nähe geboren, wahrscheinlich in einem der Pfarrhäuser in der heute überbauten Heilig-Geist-Straße. Sein Vater Heinrich Telemann war seit 1676 zweiter Pfarrer an der Heilig-Geist-Kirche, auf deren ehemaligen Standort ein 2001 aufgestelltes Bronzemodell in der Goldschmiedebrücke hinweist. Die nach dem Krieg wiedererrichtete Taufkirche Telemanns war 1959 abgetragen worden, um Raum für die Neubebauung der Wilhelm-Pieck-Allee (heute Ernst-Reuter-Allee) zu schaffen.
Ralph-Jürgen Reipsch (2011)