4. An welchen besonderen Orten, in welchen besonderen Räumen finden die Veranstaltungen statt?
Thüringen ist in der einzigartigen Lage, sowohl eine Uraufführungsstätte geistlicher als auch weltlicher Werke Telemanns zu besitzen, die es heute noch bzw. wieder gestatten, den Klang des 18. Jahrhunderts zu entfalten: So zählen die Georgenkirche und Schloss Wilhelmsthal zu den Hauptspielstätten der Eisenacher Telemann-Tage. Die Georgenkirche kann auf eine bedeutende musikalische Tradition verweisen: Neben den Angehörigen der Bachfamilie, die hier über 132 Jahre hinweg das Organistenamt begleiteten, waren eine ganze Reihe bedeutender Musiker, so u. a. Johann Pachelbel oder Johann Melchior Molter, an der Kirche tätig. Zwischen 1710 und 1730 wurden hier mehrere Kantatenjahrgänge Telemanns uraufgeführt. Der ovale, reich mit Stuckaturen ausgestattete, sogenannte Telemannsaal auf Schloss Wilhelmsthal gilt als der älteste freistehende Konzertsaal Europas. Bereits zur Entstehungszeit seiner hervorragenden Akustik wegen geschätzt, fanden hier zwischen 1716 und 1725 mehrere Huldigungsmusiken, die Telemann für den Eisenacher Hof komponiert hatte, ihre Uraufführung.