Reinhard Goebel ist auf das Repertoire des 17. und 18. Jahrhunderts spezialisiert und hat wesentlich zur neuzeitlichen Wiederentdeckung von Komponisten wie G.P. Telemann, J.C. Bach und J.D. Heinichen beigetragen. Als Vermittler der historischen Aufführungspraxis an moderne Sinfonie- und Kammerorchester sowie Alte Musik Ensembles und als unversiegbare Quelle für Repertoireschätze ist er ein weltweit gefragter Spezialist.
Reinhard Goebel war Gründer und 33 Jahre lang Leiter der legendären Musica Antiqua Köln. Wissend um den Anachronismus, Musik zu „dirigieren“, die ursprünglich vom generalbass-spielenden Kapellmeister und vom geigenden Konzertmeister geschmacklich und fachlich koordiniert wurde, erarbeitet Reinhard Goebel in den Proben eine von „Stab‐Führung“ im wesentlichen unabhängige Eigenaktivität des Ensembles. Zahlreiche Orchester haben sich diesem „Experiment Goebel“ mittlerweile erfolgreich gestellt darunter die Berliner Philharmoniker, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Gewandhausorchester Leipzig, die Sächsische Staatskapelle Dresden, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, die Berliner Barock Solisten, das Royal Philharmonic Orchestra London, das National d’ Île de France Paris, das Tonhalle-Orchester Zürich, das Odense Symfoniorkester, das Residentie Orkest, die Taipei, Melbourne und Sydney Symphony Orchestras sowie die deutschen Rundfunk-Sinfonieorchester von Frankfurt (HR), Köln (WDR), Hannover (NDR), München (BR), Leipzig (MDR) und Saarbrücken (SR).