Reinhard Goebel
Reinhard Goebel ist auf das Repertoire des 17. und 18. Jahrhunderts spezialisiert und hat wesentlich zur neuzeitlichen Wiederentdeckung von Komponisten wie G.P. Telemann, J.C. Bach und J.D. Heinichen beigetragen. Als Vermittler der historischen Aufführungspraxis an moderne Sinfonie- und Kammerorchester sowie Alte Musik Ensembles und als unversiegbare Quelle für Repertoireschätze ist er ein weltweit gefragter Spezialist.
Reinhard Goebel war Gründer und 33 Jahre lang Leiter der legendären Musica Antiqua Köln. Wissend um den Anachronismus, Musik zu „dirigieren“, die ursprünglich vom generalbass-spielenden Kapellmeister und vom geigenden Konzertmeister geschmacklich und fachlich koordiniert wurde, erarbeitet Reinhard Goebel in den Proben eine von „Stab‐Führung“ im wesentlichen unabhängige Eigenaktivität des Ensembles. Zahlreiche Orchester haben sich diesem „Experiment Goebel“ mittlerweile erfolgreich gestellt darunter die Berliner Philharmoniker, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Gewandhausorchester Leipzig, die Sächsische Staatskapelle Dresden, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, die Berliner Barock Solisten, das Royal Philharmonic Orchestra London, das National d’ Île de France Paris, das Tonhalle-Orchester Zürich, das Odense Symfoniorkester, das Residentie Orkest, die Taipei, Melbourne und Sydney Symphony Orchestras sowie die deutschen Rundfunk-Sinfonieorchester von Frankfurt (HR), Köln (WDR), Hannover (NDR), München (BR), Leipzig (MDR) und Saarbrücken (SR).

 

Er ist Erster Gastdirigent der bayerischen kammerphilharmonie Augsburg und seit Herbst 2010 in der Nachfolge von Nikolaus Harnoncourt Professor am Mozarteum in Salzburg.

CD-Aufnahmen mit Reinhard Goebel liegen bei allen großen Labels vor: bei der Deutschen Harmonia Mundi, bei der Deutschen Grammophon, bei Sony BMG und bei Oehms Classics. Im Februar 2008 wurde Reinhard Goebel mit der südkoreanischen Geigerin Yura Lee und der bayerischen kammerphilharmonie für seine CD „Mozart in Paris“, die anlässlich des Augsburger Mozart-Fests 2007 erschien, mit dem bedeutenden „Diapason d’Or“ ausgezeichnet, einen Preis, den der Musiker auch für zahlreiche andere Aufnahmen erhielt, darunter mit seiner Musica Antiqua Köln.
Lübeck würdigte Reinhard Goebel 1984 mit dem Buxtehude-Preis, Magdeburg 2002 mit dem Telemann-Preis. 1980 erhielt er schon den Siemens-Förderpreis, 1997 den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Im April 2007 nahm Reinhard Goebel den IAMA Award in London entgegen.
2015 wurde er vom BBC Music Magazine in die Liste der 20 besten Geiger aller Zeiten gewählt.