Hör mal, Telemann!

Interaktive Ausstellung für die ganze Familie in Magdeburg

Blick in die Ausstellung "Hör mal, Telemann!"


„Hör mal, Telemann!“ würdigt den in Magdeburg geborenen Komponisten und gibt einen anschaulichen Überblick über dessen Leben, Wirken und musikalisches Schaffen. Seine Kompositionen werden sinnlich erfahrbar und Besonderheiten seines Stils lassen sich an interaktiven Experimentier- und Hörstationen entdecken und nachvollziehen.
Bei der Konzeption der Schau stand vor allem der spielerische Ansatz im Vordergrund. So gibt es Mitmachstationen in deutsch-englischer Version, bei denen man sein Wissen testen oder aber auch einfach mit Musik experimentieren kann.
Außerdem informieren zahlreiche Schautafeln mit anwählbaren Klangbeispielen über Telemanns Leben und Schaffen in den zehn Wohn- und Wirkungsorten des Komponisten in Deutschland, Polen und Frankreich.



Telemann, der Komponist

Komponieren wie der Meister? Am Touch-Tablet ist das möglich: Hier gilt es, die Ouvertüre von Telemanns berühmter Hamburger Admiralitätsmusik von 1723 in die einzelnen Orchesterstimmen zu „zerlegen“. Damit sollen nicht nur klangfarbliche Aspekte einer Telemann-Komposition erkennbar werden, sondern die Besucher können beispielsweise auch hören, wie ein Fagott solo klingt und wie es sich mit den übrigen Stimmen kombinieren lässt.
Für diese aufwändige Station hat das Kammerorchester der Magdeburgischen Philharmonie die Ouvertüre mit trennenden Schallwänden eingespielt, damit die Instrumentengruppen einzeln „eingefangen“ werden konnten. Die Besucher haben so die Möglichkeit, das eingängige Musikstück am Bildschirm in der Klangwirkung zu bearbeiten, indem sie Stimmgruppen separat anklicken.

 
Telemann, der Europäer

Der Kosmopolit Telemann war nicht nur gern in Europa unterwegs – er hat sich auch von musikalischen Strömungen unterschiedlicher Länder beeinflussen lassen. Diese fanden Eingang in zahlreiche seiner Kompositionen.
Ob diese musikalischen Einflüsse heute noch erkennbar sind, kann der Besucher testen, indem er versucht, Musikzitate nach italienischem, französischen und polnischen Stil zuzuordnen. Gar nicht so einfach!

Puzzle, Chaos oder Neukomposition?

Drei Levels gibt es beim Musikpuzzle, bei dem Schnipsel einer Komposition Telemanns in die richtige Reihenfolge gebracht werden soll. Das Ergebnis kann anschließend angehört und mit dem Original verglichen werden.

Bach, Händel oder Telemann?

Kann man die drei Großen voneinander unterscheiden? An dieser Station gilt es, Kompositionen Bachs, Händels und Telemanns zuzuordnen. Ganz nebenbei können beim Sortieren Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Stile entdeckt werden.


Einfach mal chillen!

Genug ausprobiert und geknobelt? Auf den beiden gemütlichen Klangsofas kann man mit Kantaten- und Konzertklängen in Telemanns Musikkosmos eintauchen. Hier sind jeweils sieben Kompositionen Telemanns in voller Länge zu genießen.


Die Macher

Für die Umsetzung der sinnlichen Begegnung mit einem der größten Komponisten der Barockzeit konnte Kurator Dr. Michael Vogt die Leipziger Ausstellungsagentur UNIKATUM gewinnen, die in Leipzig seit 2010 ein eigenes Kindermuseum betreibt, in dem wechselnde, zunächst abstrakt wirkende Themen, in „begreifbare“ Mitmachausstellungen für Kinder und Erwachsene umgesetzt werden, Aktuell steht dort das Thema „Zeit“ und eine Reise durch das „Welthotel“ im Mittelpunkt. UNIKATUM folgt dem Leitbild, „begehbare Bilder“ zu schaffen, in denen Zusammenhänge aktiv „begreifbar“ und Themen für eine breite Zielgruppe emotional bedeutsam werden können. Szenische Medienanwendungen, Konzepte für Kindermuseen, Themenspielplatzmodule und Beratung zu Betreibermodell und Marketingstrategie zählen ebenfalls zum Profil.
Für inhaltlich-fachliche Beratung stand den Ausstellungsmachern das Magdeburger Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung unter Leitung von Dr. Carsten Lange zur Seite.

Annegret Hänsel von der Leipziger Agentur UNIKATUM und Telemania-Intendant Marco Reiß


Öffnungszeiten
18. Mai bis 15. Oktober 2017
Montag bis Freitag: 9.00 bis 17.00 Uhr
Samstag, Sonntag, feiertags:
10.00 bis 18.00 Uhr

Kontakt und Anmeldung für Gruppen und Schulklassen:
Für Klassenbesuche wird um Reservierung gebeten. Hierfür sind folgende Besuchszeiten angedacht (individuelle Absprache möglich):
Montag bis Freitag:
9.00 bis 10.30 Uhr, 10.30 bis 12.00 Uhr oder 12.00 bis 13.30 Uhr
Kontakt für Reservierung und weitere Informationen:
Tel.: 0391 / 540 67 88
E-Mail: ausstellung@telemann2017.eu
Picknickmöglichkeit mit eigenen Speisen und Getränken auf der überdachten Terrasse des benachbarten Gesellschaftshauses.

Ergänzt wird die Schau bis 27. August von einer Korrespondenzausstellung im Kunstmuseum im Kloster Unser Lieben Frauen. Der Klangkünstler Oliver Schneller (New York) entführt in der Unteren Tonne mit der „Telemann Sphere“ in einen virtuellen Klangraum. In dieser trapezförmigen Hörinstallation erklingen Meisterwerke Telemanns aus verschiedenen Schaffensbereichen und Lebensperioden, die aufeinander Bezug nehmen.
 
Fotos: Kathrin Singer

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